Patenvereinbitten

Baumgarten (Gasthof Veitweber), 31.01.2009

Zu einem Feuerwehrfest gehört als der wichtigste Verein nicht nur die Jubelwehr, sondern auch ein gestandener Patenverein und zum Feuerwehrjubiläum der FFW Baumgarten hatten sich die Verantwortlichen hierzu die Feuerwehr Peterskirchen ausgesucht. Nach altem Brauch und guter Sitte muss der Patenverein jedoch erst um die Übernahme dieses Amtes gebeten werden. Am Samstagabend nun war es im Veitwebersaal soweit, die Feuerwehr mit Festausschuss aus Baumgarten wurden hierzu von den FFW-Leuten aus Peterskirchen in Begleitung der Blaskapelle Malgersdorf vom Feuerwehrhaus Baumgarten abgeholt und ins Gasthaus begleitet. Hier übernahm der Vorstand der FFW Peterskirchen Konrad Stinglhammer die Begrüßung des Jubel- und angehenden Patenvereines sowie der Ehrengäste und vielen Besucher. Nach einem gemeinsamen Essen und ein paar musikalischen Einlagen der "Strangers" aus Münchsdorf ging es dann ans Bitten, doch die FFW Peterskirchen machten es den Baumgartner Verantwortlichen, sprich dem Festausschuss nicht leicht und erbaten sich schon einige "Eignungstests". Um die Sache nicht all zu nüchtern zu betrachten, musste der Festausschuss aus Baumgarten erst mal einen 6-Liter-Weißbierkrug leeren.

Der gesamte Festausschuss der FFW Baumgarten musste dann seine Kenntnisse über den Patenverein zeigen. Vorstand und Kommandant hatten Fragen über die Wehr zusammengestellt und jedes Festausschussmitglied musste eine Frage ziehen und diese dann auch beantworten, gelang dies nicht, so war eine Ersatzleistung zu bringen - ein Kasten Weißbier, oder 2 m Wurst, oder eine Runde Rotwein für die weiblichen Vorstandmitglieder der FFW Peterskirchen. Nach dieser Prüfung ging es darum eine Schaufensterpuppe " Elvira", die fast ohne Kleidung im Saal aufgestellt wurde mit eigenen Kleidungs- bzw. Uniformteilen zu bekleiden. Angefangen vom Hemd über die Socken und die Hose bis letztendlich zur Feuerwehrmütze mussten sich die Festausschussmitglieder jeweils von einem Kleidungsstück trennen und es der "Elvira" anziehen. Da stand schon mal ein Kommandant ohne Hose da...

"Elvira" war der Mittelpunkt einer werteren Aufgabe für den Festausschuss. Die Mitglieder mussten diese blonde Schönheit mit ihren Unirfomteilen erst einmal einkleiden, denn in Unterwäsche würde diese Frau sicherlich beim Gründungsfest nicht so toll ankommen. Eine besondere Aufgabe für (v. li.) Hans Schnall, Ehrenkommandant Johann Kroneder, Kommandant Josef Lampl, Ludwig Mitterbauer, Alfons Straßl und Franz Lipp. Genau überwacht wurde diese von Josef Hausruckinger und Vorstand Konrad Stinglhammer (FFW Peterskirchen)

 

Nachdem sich die Festausschussmitglieder wieder komplett eingekleidet hatten, kam das traditionelle Scheitel-Knien. Ein wundervolles, spitzes Holzscheit, das vom Pfarrer "probebekniet" und für geeignet begutachtet wurde, wurde von der FFW Peterskirchen bereitgestellt. Doch beim Knien alleine blieb es nicht. Um es für die Bittsteller angenehmer zu machen hatten sich die Peterskirchner Feuerwehrleute etwas einfallen lassen. Sie hatten ein in der Länge des Holzscheits abgestimmtes Brett mit Löchern für Weißbiergläser angefertigt. Jeder Bittsteller erhielt ein Weißbier und das mussten alle gemeinsam dann auf einen Zug entleeren.

Ein Brett (aber mit vollen Weißbiergläsern) vor dem Kopf hatte der Festausschuss der FFW Baumgartenbeim Scheitel-Knien. Diese Methode lenkt möglicherweise vom spitzen Holzscheit und der schmerzhaften Prozedur ab. Bevor die Gläser jedoch nicht leer waren durften sich die Männer nicht vom Scheitl erheben.
 

Doch auch nach dieser Aufgabe gaben sich die die Peterskirchner noch nicht zufrieden. Die Festausschussmitglieder mussten sich schließlich jeweils eine Frau als Verstärkung für das nächste Spiel suchen. Nun bekam jedes Festausschussmitglied eine Kerze in die Hand, diese wurde entzündet und musste vor das Gesicht gehalten werden. Die Frauen die den Männern gegenüberstanden hatten nun die Aufgabe die Kerze mit einem Wasserstrahl aus einer Wasserpistole auszulöschen. Je nach Treffsicherheit wurde der Gegenüber mehr oder weniger stark bespritzt und durchnässt. Doch nicht nur der Festausschuss wurde "geprüft" sondern auch die Festdamen der FFW Baumgarten. Sie mussten von einer Sektflasche mit einem Fingerschnipper einen Tennisball schießen und das im Vorbeigehen. Für jeden Fehlversuch war dabei ein Schockokuss vertilgt werden. Die Damen gingen dabei nicht ganz leer aus.

 

Aber auch die Festdamen der FFW Baumgarten waren gefordert. Mit einem Fingerschnipser mussten sie eine Tischtennisball von einer Sektflasche im Vorbeigehen abschießen - was nicht so einfach war, wie sie für (v. li.) Trauerbraut Theresa Herde, Fahnenbraut Elena Dobler und Festbraut Sabrina Widl herausstellte. Schirmherr Peter Plank (re.) beobachtete amüsiert die jungen Festdamen.


Die letzte "Prüfung" war schließlich das Aufblasen von Luftballons durch einen C-Schlauch über einen Verteiler.
Die "atemraubende" Aufgabe wurde aber sehr erfolgreich und mit Knalleffekt (Zerplatzen der Luftballons) gelöst. Mit dieser Aufgabe hatten die Baumgartner Feuerwehrleute nun doch bewiesen, dass sie für es "wert" sind, dass die Peterskirchner Feuerwehr die Patenschaft beim Gründungsfest im August übernimmt. Doch vor einem endgültigen "Ja" musste noch ein kleines Entgelt an Essen und Getränken ausgehandelt werden. Nach kurzer aber intensiver Diskussion hatte man sich aber auch hier schnell geeinigt und jeder konnte mit dem Erreichten zufrieden sein. Am Ende des offiziellen Teiles überreichte Vorstand Konrad Stinglhammer noch einen Blumenstrauß an die Patenbraut der FFW Baumgarten, Julia Altmannshofer und erklärte, dass sich die Feuerwehr Peterskirchen bereits jetzt auf das Fest freuen würde. Festausschussvorsitzender Josef Pichlmeier, von der Feuerwehr Baumgarten überreichte im Gegenzug der Patenbraut der FFW Peterskirchen, Maria Macht ebenfalls einen Blumenstrauß. Als Dankgeschenk für die Übernahme der Patenschaft wurden dann noch eine Statue und ein überdimensionaler Weißbierschoppen an die FFW Peterskirchen überreicht.

Das Schlusswort  übernahm dann Schirmherr und Bürgermeister Plank. Er betonte, dass es ein gelungener Abend gewesen ist und dass die Feuerwehr Baumgarten mit dem Patenverein, der FFW Peterskirchen sich keine Sorge um das Gründungsfest machen müssten, habe man doch mit der Peterskirchner Feuerwehr auch die reichste Feuerwehr in der Gemeinde gefunden. Nun, nachdem die Festdamen, die Fahnenmutter, der Patenverein und auch der Schirmherr ihr Ja-Wort gegeben haben, könne man sich auf ein schönes und fröhliches Feuerwehrjubiläum mit Fahnenweihe vom 07. bis 09. August 2009 freuen. -fg
 
Als Ehrengäste waren an diesem Abend anwesend: Pfarrer Konrad Kuhn, Ehrenvorstand Ernst Neumaier (FFW Peterskirchen), die Festdamen des Feuerwehrfestes in Peterskirchen aus dem Jahr 2000 Anna Ortmeier, Andrea Weber, Marion Wein-Lippeck, Doris Nöhmer, Hildegard Schachtner, der Festausschuss des Jahres 2000 sowie die anwesenden Ehrenmitglieder der FFW Peterskirchen, und von der FFW Baumgarten Ehrenkommandant Peter Straßl, sen. und Hans Kroneder, Ehrenvorstand Rudolf Preisinger, die Ehrenmitglieder Martin Griebl und Franz Schnall, sowie die Festdamen des Jubiläumsfestes von 1984 Maria Pfirschinger, Bettina Plattner, Marion Dobler, Waltraud Schachtner, die Patenbraut des Jahres 2000 Manuela Mitterbauer sowie der Festausschuss des anstehenden Feuerwehrfestes 2009 mit der Fahnenmutter Elisabeth Urban, Trauerbraut Theresa Herde, Festbraut Sabrina Widl, Fahnenbraut Elena Dobler und Patenbraut Julia Altmannshofer, sowie die Patenbraut der FFW Peterskirchen Maria Macht.