Schirmherren- und Festdamenbitten

Baumgarten (Gasthof Veitweber), 29.11.2008.

Was wäre ein 125-jähriges Gründungsfest ohne Schirmherr, Fahnenmutter und Festdamen? 
Das dachte sich auch der Festausschuss, und deshalb kam man an diesem Abend im Gasthof Veitweber zusammen, um von den dazu ausersehenen Kandidaten das endgültige "Ja" zur Übernahme dieser Ehrenämter zu erbitten.

Vorstand Karl Strassl konnte zahlreiche Gäste zu diesem besonderen Ereignis begrüssen. Neben vielen Feuerwehrmitgliedern waren auch etliche Ehrengäste anwesend, darunter Mitglieder des Festgefolges vom 100-jährigen Gründungsfest im Jahre 1984: Ingeborg Kiermaier (Fahnenmutter), Maria Pfirschinger (Ehrenmutter) und Waltraud Schachtner (Patenjungfrau).

Nach einem gemeinsamen Essen führte Festausschussvorsitzender Josef Pichlmeier durch den geselligen Abend, musikalisch begleitet von den "Hirschegg Buam". An erster Stelle stand die Bitte um den Schirmherrn auf dem Programm. Josef Pichlmeier bat dazu Bürgermeister Peter Plank in Gedichtform um die Übernahme dieses Amtes. Dieser gab jedoch seine Zustimmung nicht ganz ohne eine "Vorleistung" der Verantwortlichen der FFW Baumgarten. Einen Schirm, der mit Würsten behangen war, mussten die Festausschussmitglieder, allein mit dem Mund ohne die Zuhilfenahme der Hände, abräumen. Nach dieser Prüfung mussten die Mitglieder sich dann aber noch auf das bereitliegende Holzscheit knien, und um die Schirmherrschaft bitten. Nicht lange, dann betonte Bürgermeister Plank, dass er gern die ehrenvolle Aufgabe übernehme und er sich auch um schönes Wetter bemühen werde. Als Dank und Anerkennung überreichte Josef Pichlmeier dann ein Geschenk und einen großen Schirm für den Herrn.

Für die Übernahme der Schirmherrschaft überreichte der Festausschuss der FFW Baumgarten Bürgermeister Peter Plank und seine Frau (3. u. 4. v. li.) ein Geschenk. Für die Übernahme dieses Ehrenamtes bedankten sich die Ausschussmitglieder (v. li.) Franz Planl, Karl Neumaier und (v. re.) Hans Kroneder, Karl Straßl, Ludwig Mitterbauer und Festausschussvorsitzender Josef Pichlmeier.

Vor dem Preis steht bekanntlicher Weise der Schweiß und ganz ohne Schweiß ging es auch beim darauffolgenden Festdamenbitten nicht ab - hatten sich die Fahnenmutter und die Festmädchen doch sehr einfallsreiche und lustige Aufgaben an den Festausschuss einfallen lassen.

Zunächst ging es darum, Elisabeth Urban als Fahnenmutter zu gewinnen. Diese zeigte sich jedoch noch sehr unentschlossen und bat sich Bedenkzeit aus. In der Zwischenzeit wurden blaue und rote "Wandln" gereicht, die von fleissigen Helfern mit eiskaltem und heissem Wasser gefüllt wurden. Mitglieder des Festausschuss und der Schirmherr mussten - zur Belustigung der Zuschauer - damit eine "Kneippkur" absolvieren, um ihre ernsten Absichten zu bekräftigen. Begleitet wurden sie dabei von einem launigen Gedicht der Fahnenmutter, in der die verschiedenen Lebenslagen, die bei so einem Feuerwehrfest auftauchen, lebhaft dargestellt wurden, und die durch die Kneippkur behandelt werden sollen.

Eine besondere Aufgabe hatte sich Fahnenmutter Elisabeth Urban (li.) für das Bitten ausgedacht - eine Kneipp-Kur für alle Lebenslagen. "Heiß" und "Kalt" wurde es den Mitgliedern während dieser besonderen "Gesundheitsverordnung" (v. li. sitzend) Schirmherr Peter Plank, Ludwig Mitterbauer, Franz Plank und Franz Lipp jun.

Doch diese Kur alleine konnte Elisabeth Urban noch nicht zu einem "Ja" bewegen, erst mussten die Männer um Josef Pichlmaier noch auf das Holzscheit um zu Bitten. Gottseidank liess Elisabeth Urban die Feuerwehrmänner aber dann doch nicht allzu lange leiden, und nach einem Schnaps auf dem Scheitl stimmte Elisabeth Urban dann letztendlich zu, das ehrenvolle Amt der Fahnenmutter anzunehmen. Auch sie erhielt vom erlösten Festausschuss ein Geschenk für ihre Zusage zur Übernahme dieses Ehrenamtes.          

Die Feuerwehrler brav beim Scheitlknien

Schliesslich fehlten zum geplanten Fest noch Festbraut, Patenbraut, Fahnenbraut und Ehrenbraut.
Wie die Feuerwehrler des Festausschusses in ihren vorgetragenen Versen betonten, kämen dazu nur die schönsten Mädchen in der ganzen Umgebung in Frage, und deshalb hatte man ein Auge geworfen auf Elena Dobler, Theresa Herde, Julia Altmannshofer und Sabrina Widl. Diese Damen zierten sich aber noch, und verliessen schliesslich den Saal um sich noch darüber bedenken zu können.

Der Festausschuss schien aber auf solche Schwierigkeiten vorbereitet, und so rief Franz Lipp kurzerhand mit dem Handy weitere weibliche Bekannte an, die sich eventuell auch als Festdamen zur Verfügung stellen würden. Diese sagten zur Freude der Feuerwehrler auch am Telefon spontan zu und versprachen, in den Veitweber-Saal zu kommen. Wie gross aber war die Überraschung als die "Damen" - unter dem tobenden Gelächter der Zuschauer - schliesslich eintrafen. Diese "Mädchen" waren anscheinend nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch ihre "Schöhnheit" entsprach nicht gerade den Erwartungen. Darüberhinaus schienen sie sich auch auf ein anderes "Gewerbe" spezialisiert zu haben.

Franz Lipp (mitte) umringt von den herbeigerufenen "Ersatzdamen"- diese konnten aber beim Festausschuss keine große Begeisterung hervorrufen.     

Nach kurzer Beratung im Festausschuss stand schliesslich fest: Nein, mit diesen "Damen" konnte man keinen Blumentopf gewinnen - man brauche einfach echte Schöhnheiten! Und so bestehe keine Alternative zu den ursprünglich auserkorenen Festdamen.                     

Bevor Fahnenbraut Elena Dobler, Ehrenbraut Theresa Herde, Festbraut Sabrina Widl und Patenbraut Julia bereit waren, diese Ämter zu übernehmen, warteten aber noch einige schwierige Prüfungen auf die Feuerwehrler. Als erstes mussten die Mitglieder des Festausschusses einen Hindernislauf machen. Dazu wurden zwei Mannschaften gebildet: die "Boxershort-Gruppe" und die "Straps-Gruppe". Doch nicht unter normalen Bedingungen, sondern verkleidet mit Rock, Schürze, übergrossen Hausschuhen und einer "Rauschbrille" mussten sie erst Seilhüpfen, dann in limbomäßiger Haltung unter einer Stange hindurch und dann eine Runde durch den Saal laufen. Wieder am Start/Ziel angelangt war dann noch ein Schnäpschen zu leeren, erst dann durfte der Nächste an den Start gehen.  

 

Ein besonderes Hindernisrennen hatten sich die vier Festmädchen (v. li.) Fahnenbraut Elena Dobler, Festbraut Sabrina Widl, Ehrenbraut Theresa Herde und Patenbraut Julia Altmannshofer ausgedacht, das die Festausschussmitglieder auch ganz schön ins Schwitzen brachte.


Auch Bürgermeister und Schirmherr Peter Plank machte eine gute Figur beim Seilhüpfen und anschliessendem Limbo-Tanz 

Viel Gelächter und noch mehr Applaus gab es schließlich für die Boxershort-Gruppe, die den besonderen Hindernislauf gewann. Doch damit war die "Prüfung" noch nicht beendet. Schließlich wurde ein Kreis gebildet in dem sich die Festausschussmitglieder der Gewinner-Gruppe gegenübersaßen. Es wurde Musik abgespielt und währenddessen mussten sich die Mitglieder einen Ball zuwerfen. Sobald die Musik endete bekam der Teilnehmer, der den Ball in der Hand hielt ein Los vorzulesen. Die Verlierer der "Straps-Gruppe" sowie die Vorstandschaft hatten dann Aufgaben zu erfüllen. Die Aufgaben waren zum Beispiel die Fahnenmutter und die Festdamen beim Fest in die Bar einzuladen oder den Festdamen am 14. Februar Rosen zu überbringen, der Fahnenmutter beim Fest auf der Bühne die Füße zu waschen und dann einzucremen usw. - keine leichten Aufgaben für die Verlierer und den Festausschuss. Endlich - nach einem kurzeitigen "Scheitlknien" sagten die vier Festdamen dann die Übernahme ihrer Ämter für das Feuerwehrjubiläum zu! Dem Festauschuss war die Erleichterung anzumerken, und natürlich erhielten auch die vier jungen Damen jeweils ein Geschenk für ihre Zusage.

Nachdem das ganze Festgefolge - Schirmherr, Fahnenmutter, sowie die vier Festmädchen - die Übernahme zugesagt hatten, stellten sich alle noch zu einem Erinnerungsfoto auf: (v. li.) Schirmherr Peter Plank, Ludwig Mitterbauer, Hans Schnall, Festbraut Sabrina Widl, Franz Plank, Fahnenbraut Julia Altmannshofer, Josef Lampl, Fahnenmutter Elisabeth Urban, Karl Straßl, Fahnenbraut Elena Dobler, Florian Haas, Ehrenbraut Theresa Herde, Johannes Widl, Festausschussvorsitzender Josef Pichlmaier, Hans Kroneder

Festausschussvorsitzender Josef Pichlmeier bedankte sich schließlich bei allen - beim Schirmherrn, der Fahnenmutter und den vier Festdamen für ihr "Ja"-Wort und lud bereits jetzt zum Jubiläum am 7./8. u. 9. August 2009 herzlich ein. Er betonte dabei auch, dass immer noch Karten für den Freitagabend, mit dem Auftritt der bekannten "Spider-Murphy-Gang" bei Urban zu erwerben sind. Mit dem Wunsch auf noch fröhliche Stunden beim Schirmherrn- und Festdamenbitten beendete der Ausschussvorsitzende schließlich den offiziellen Teil.